Da ich etwas schreibfaul war und die Arbeit sich stapelt fasse ich mich einfach mal etwas kürzer und fasse die letzten beiden Tage zusammen. Grund dafür ist unter anderem, dass ich am Freitag so clever war und meinen zweiten Akku im Quartier vergessen habe, weil er unter einem Pullover lag -.- naja, lernen durch Schmerz ^^
Also gut, fangen wir mit einem eher untypischen Exponat an – einem Mercedes SLR *gg*


Vodafone als einer der großen Aussteller der Messe und Formel-1 Sponsor hat sich eine “Rennstrecke” abgesteckt und so durfte nach irgendwelchen Auswahlkriterien so mancher Anzugträger in einen feuerfesten Rennanzug schlüpfen und mit keinem geringeren als Ralf Schumacher über die Piste düsen. 

Manche schien er ganz besonders lieb gehabt zu haben und so durften alle beteiligten noch etwas Gummi schnüffeln – Rennfeeling pur auf der Messe! Da die Strecke über einen kleinen Hügel verlief und der Bolide mit seinen über 650 PS schätzungsweise 120-150 km/h erreichte, konnte man das Auto auchmal von unten, also im Freiflug, bestaunen xD
Daneben stand eher unspektakulär der Tesla Roaster. Dieser kleine Flitzer fährt auf Akku, kann aber trotz des Stromantriebs ein sportwagenähnliches Fahrverhalten aufweisen. Es ist schon leicht komisch, den Wagen zu beobachten wie er tonlos einfach mit einer mords-Beschleunigung davon zieht. Aber in Zukunft sollen ja eh alle E-Autos einen Lautsprecher mit Geräuschen erhalten – ich bin gespannt ^^
Bewegten wir uns am Donnerstag eher auf dem Unterhaltungs und Consumer-Bereich der Messe, so ging es diesmal in die Business-Hallen, welche möglicherweise später auch unsere beruflichen Ziele der Messe beherbergen könnten. Meine letzten Bilder vom Freitag waren aus dem Bereich der fahrzeugunterstützenden IT, sprich alles von Einparkhilfen bis zum vollkommen autonom operierenden Fahrzeug.

Eines unserer angepeilten Ziele war der T-Online Stand bzw. man sollte wohl eher Stadt sagen. Denn Martins Arbeitgeber hatte einen so großen Stand, dass sie sich die Halle lediglich mit Microsoft (haben ihre Cloud und Kinect vorgestellt) und SAP (ham auch irgendwas ERP-mäßiges ausgestellt^^) teilen mussten. Dort wurde das ganze Spektrum des Unternehmens angepriesen und überall konnte man gleich die Verträge abschließen. Mittelpunkt aller drei Aussteller dieser Halle war das Thema Cloud. Ich habe zwar bis heute nicht verstanden, was an Microsofts neuen Diensten eine Cloud ist, kann man doch lediglich ähnlich wie mit einer Dropbox in der Cloud speichern (der Rest wie Bildbearbeitung erfolgen nach wie vor normal auf dem heimischen Rechner), aber irgendwas wird schon drann sein. Die eigentlichen Cloud-Anwendungen sind Datenbanken und ähnliche Dienste die eher professionelle Menschen ansprechen, diese kosten aber Geld. Das allerdings funktioniert erstaunlich gut und flexibel, wie wir selbst bei einer Live-Demo beobachten konnten.
Bei T-Com gab es auch tolle Weiterentwicklungen wie die Videotelefonie. Hier ist es allerdings nicht wie im klassischen Fall, dass 20 Leute an einem großen Tisch einer Webcam und einem Beamer sitzen, sondern ein etwas personifizierter Videochat. Die eine Hälfte des Tisches war für die Teilnehmen gedacht. Ihnen gegenüber befanden sich an der anderen Tischhälfte 3 große Bildschirme. Durch diese großen Bildschirme und den Tisch davor hat man mehr das Gefühl, den anderen direkt gegenüber zu sitzen.
Für den Massenmarkt und zum rumspielen gab es dann noch die großen berührungsempfindlichen “Touch-Tische” die als Gerät alleine zwar keine Neuheit waren, jedoch einen guten Besuchermagnet darstellten. Sehr fasiznierend, die Leute dabei zu beobachten ^^
Freitag wie Samstag waren wir bei IBM am Stand und konnten uns überzeugen, wieviel Spass die Leute dort hatten, ihre Produkte vorzustellen. Hier konnte man sehen, dass es nicht immer anstrengend und langweilig sein muss, bei so einem Großkonzern zu arbeiten. Hier konnte man einen Blick in die Workstations und Mainframes werfen, welche gerade die Top-Lösungen aus eigenem Haus sind.
Das rechte obere Bild ist ein SAN (Storage Area Network) welches je nach konfiguration mehrere TeraByte Speicher beherrbergen können – vollkommen redundant versteht sich. Links ist eine Mainframe zu sehen, quasi eine vollkommen redundante und komplette Einheit mit Workstations und SAN in einem Doppelrack.
Diese Geräte haben beide zusätzlich zur üblichen USV in einem Rechenzentrum nochmal eine eigene USV die beim kompletten Versagen der externen Stromversorgung ausreicht, um das System automatisch runterzufahren, damit kein Datenverlust entsteht. Solche Mainframes haben eine Power, die man sich nur schwer vorstellen kann. So nutzen zB große Warenhäuser mit 1-2000 Kassensystemen solche Geräte, um alle Kassen parallel zu verwalten.
Nach einigem suchen fanden wir auch einge gezielt gesuchte Informationen über die Technik der Wasserkühlung im Rechenzentrum.Hier hat IBM bereits fertige Lösungen entwickelt, welche im Sommer 2012 auf den Markt kommen. Es werden sämtliche Komponenten durch einen Wasserkreislauf gekühlt, sodass zumindest theoretisch komplett auf Luftkühlung verzichtet werden kann. Durch feine Kapilaren auf den Kühlkörpern “zieht” das System selber das Wasser durch die Wärmetauscher und so reichen auch niedrige Drücke im Kreislauf aus. Die Temperaturen sind relativ hoch, so hat das eingehende Wasser 15-20°C und beim Austritt bis zu 65°C. Diese Werte sind jedoch unbedenklich, ganz im Gegenteil. Durch das heisse Wasser kann man laut den Plänen von IBM die Büroräume heizen, sodass der Gesamt-CO2-Ausstoß um bis zu 85% reduziert werden kann. Selbst ohne die Büroheizung sind noch 40% Ersparnis gegenüber reiner Luftkühlung drinne – eine lohnende Entwicklung wie ich finde, bedenkt man doch, dass Rechenzentren weltweit einen nicht unerheblichen 1-stelligen Prozentanteil der Gesamtbelastung an CO2 haben.
Durch die Wasserkühlung werden auch zukünftige Techniken wie 3D-Prozessoren kühlbar. So strebt IBM an, bis 2025 in einem 3D-Prozessor (mehrere Cores auf mehreren Schichten übereinander) die Leistung eines heutigen Supercomputers unterzubringen!

Etwas “kleinere” Server konnte man sich beim Mainboardhersteller Tyan zusammenstellen. Diese Firma bietet Server-boards mit bis zu vier Sockeln auf einer Platine an. so kann man sich zum Beispiel locker 4 Quadcores mit 64 GB RAM zusammenstellen und hat im Handumdrehen ne richtig potente Maschine.
Eine Ecke weiter gabs neben vielen Messebabes auch ungewöhnliche Gehäuse zu bestaunen. Von wem dieses hier ist, kann ich leider nicht mehr sagen, ich glaube es war von Cougar. Eine Ecke weiter gab es “Hühnerdraht-Gehäuse” die eine verdammt gute Kühlung haben und dabei trotzdem vor Strahlung schützen.
Zu guter letzt ging es bis zum Feierabend noch in die Zockerhalle. Am Samstag war ja Besuchertag und demzufolge keine Altersbeschränkung bei den Messebesuchern.
Da aber unter anderem Counter-Strike gezoggt wurde, gab es an der Tür eine Alterskontrolle.
Die ESL-Finals hatten ihren Höhepunkt und die Halle war gerappelt voll. Nach langer Abstinenz von CS war es eine Freude, dem Spiel malwieder zuzuschauen und zu fachsimpeln. Ähnlich wie Fussballfans kam auch hier ein gewisses Europa-Feeling auf und für saubere Schüsse gab es respektvollen Applaus.
Da Intel die Halle fest im Griff hatte, gab es am Rand auch einen kleinen Stand, an dem Ulrich Nord, Performance-Analyst von Intel, für interessierte deren Horizont auch 30 Nanometer und 1 Mrd Transitoren auf einem Die noch versteht.
Das Bild links zeigt den neuen Sandy-Bridge Prozessor von Intel, welche gerade erst auf den Markt gekommen sind. Schon Wahnsinn, dass dieses kleine Teil 6 Kerne, Cache und eine Grafikeinheit beinhaltet! Als kleines Gimmic zeigte Nord uns noch seinen Schlüsselanhänger (Bild rechts), einen alten Pentium 90. Das kleine Teil unten links in der Ecke des Prozessors ist ein aktueller Intel Atom, der in Grundzügen auf dem alten Pentium basiert. Hier sieht man wunderbar wie weit die Technik schon geschrumpft ist. Als Vergleich würde der neue Prozessor links in der Fertigungsgröße Anno Pentium 90 etwa die Fläche des gegenüberliegenden Standes ausmachen – immerhin mehr als 20 m² Fläche!
Aber auch eine CeBIT geht mal zu Ende und da viele Aussteller schon während des Samstages ihre Stände abbauten, konnte man überall die berüchtigten Messe-Schnäppchen abstauben, da die Aussteller gerne ihre Hardware loswerden, um sie nichtmehr zurückzutransportieren.
Aber wie langweilig wäre es denn, Hardware zu kaufen?? Ein kleiner asiatischer Stand war bereits so gut wie leer. Der Besitzer war gerade dabei, seine restlichen Getränke aufzubauen und mit Preisschildchen zu versehen. Lustig wurde es, als er sogar seinen Drehstuhl auspreiste! Das fanden wir einfach zu geil und aufgrund horrender Getränkepreise besorgten wir uns einen Orangensaft für 1 Euro und .. nen Drehstuhl fürn 10er 😀 Ich bin mir zwar nach wie vor sicher, dass der Stuhl zum Messeinventar gehörte und uns der Typ sicherlich auch seine Stellwände verkauft hätte, aber die Sicherheitskräfte ham nix gesagt und so hatten wir mindestens einen gesicherten Sitzplatz im Zug xD
So nun ist der Text doch wieder etwas länger geworden als erwartet aber was solls, Infos müssen eben auch sein bei der CeBIT, Bilder sind nicht alles. Das nächste mal werde ich wieder mindestens 2-3 Tage vertreten sein und mir als Blogger auch einen Presseausweis besorgen, um auch in den Resellerbereich zu gelangen (da gabs dieses Jahr zB kabellose Monitore zu bestaunen!). Das Babes-Spezial folgt als nächstes, also: Stay Tuned – Störtebeker 😉
