Wie ich immer wieder feststelle, scheint der Begriff blaue Stunde unter Fotografen wirklich bekannt zu sein. Daher auch für alle Nicht-Fotografen mal eine kurze Erklärung.
Unter der blauen Stunde versteht man die Zeit direkt nach dem Sonnenuntergang und kann bis zu zwei Stunden andauern. In dieser Zeit ist das Hauptlicht (die Sonne verschwunden), aber spendet durch die Reflektion in der Atmosphäre noch genug Licht, dass es nicht sofort stockfinster ist. Das besondere dabei ist meist, dass die Intensität ungefähr gleichstark ist, wie das Licht der Stadtbeleuchtung. So können sich wunderbare Fotos in leichter Dämmerung ergeben, welche noch intensiver und mystischer wirken, wenn der Himmel absolut Wolkenfrei ist und dabei ein wahres Farbfeuerwerk zum besten gibt vom Rot der Sonne über orange und gelb bis in das tiefe Blau der Nacht. Voraussetzung hierfür ist aber meistens ein Stativ zum fotografieren, da das Licht für die meisten Objektive schon sehr schwach ist, und zu hohe ISO-Zahlen sofort im Blau des Himmels zu erkennen sind und die feinen Farben zunichte machen.
Im Gegensatz zu reinen Nachtaufnahmen hat die blaue Stunde noch eine gewisse Art Restbeleuchtung. Diese gibt sowohl dem Hintergrund ein schönes Blau (im Gegensazu zur schwarzen Nacht) als auch eine leichte Ausleuchtung ganz dunkler Ecken. Im Sommer ist die blaue Stunde besonders lang, da die Sonne nur sehr flach untergeht und lange in der Nähe des Horizonts verweilt.
Als ich vor einiger Zeit auf dem Weg nach Hause war, war es schon spät aber ich hatte wieder so einen *scheisse, die Szene ist perfekt, aber du hast die Cam nicht dabei* Moment in der Nähe des Harburger Bahnhofs. Also schnell nach hause, die Ausrüstung eingepackt und ab wieder zum Bahnhof. Zwar war die eigentliche blaue Stunde schon knapp vorbei, jedoch hatte der Horizont immernoch einen hellen Schimmer, sodass sich ein Foto dennoch lohnte. Die Ergebnisse seht ihr hier:
Ich hoffe, ich konnte wieder ein paar Leute ein bisschen schlauer machen 🙂
Stay tuned, Støertebeker


